Ich bin dreißig, genau wie Isadora in Angst vorm Fliegen, allerdings unendlich viel müder und langweiliger.
Bitterfotze
Genau. "Ich könnte sie sein". Könnte. Stattdessen bin ich müde und habe nichts zu erzählen. Einerseits. "Nichts besonderes, wir leben unseren Alltag, versuchen uns zu organisieren und genießen die Zeit mit Mini". Wir. Phh. Und während ich innerlich rot anlaufe, berichten alte Freunde. Sie hat eine Wohnung gekauft, sie war in NYC nur zum Entspannen und Shoppen dieses Mal, hat sich getrennt, ist wieder zusammen, fliegt übermorgen wieder weg. Und das war nur eine Person.
Andererseits möchte ich mein Glück herausschreien. Dass ich vor Freude weine, wenn Mini entspannt schlafend in meinen Armen liegt, dass ich begriffen habe, was Glück ist, überhaupt erst jetzt. Dass ich "Wunder" verstehe. Dass ich Gott spüre und bete, seitdem sie auf der Welt ist. Dass ich stolz bin, Familie und Beruf zumindest zu versuchen. Dass die Diss neu in Angriff genommen wird, dass ich ein großes EU-Projekt manage und den Überblick über drei andere Projekt behalte.
Aber dieses andererseits vergesse ich so oft, wenn ich bleiernd müde umhertappere.
Saqiyuq - 4. Sep, 14:27