Norma Jean hat entschieden und so ist das Wohnzimmer nun in vanille matt gestrichen. Im Nachhinein war es eine sehr gute Entscheidung, das Zimmer sieht viel wärmer aus als in weiß und der weiße Kachelofen kommt auch besser zur Geltung.
Ich mag es mit Panther zu renovieren. Andere Menschen diskutieren ewig über Farben und Tapeten und überhaupt, wir fahren nach B. in der Hoffnung, dort irgendwo an einem Samstag Nachmittag einen Baumarkt oder ein Farbfachgeschäft zu finden. Das war zwar ein böser Irrtum, aber zumindest der Discounter lässt uns nicht im Stich. Ein Eimer Farbe gab es, niemand von uns hatte Lust zurück in die große Stadt zu fahren, daher war die Schlussfolgerung: "Ok, wird's halt gelb." Schön - diese Harmonie in Faulheit.

Aaalso, unser Vermieter ist wirklich ein netter Mensch, aber eben auch ein korrekter und deshalb fängt die Nachmietersuche an zu nerven, weil er das seitens der Mieter sehr überlegt haben will. Und potentielle Nachmieter überlegen nicht, soviel ist mir nun auch klar.
Die Kaution beträgt üblicherweise einfach 3 Monatskaltmieten und nein, darüber lassen Vermieter selten mit sich handeln. Nebenkosten betragen in der Regel mehr als 20€ und Gaskosten hängen nun einmal vom Verbrauch ab. "Wir wohnen etwa ein Jahr hier" und "Ich will an die Akademie der Künste" sind keine Sätze, die Vermieter dazu bewegen, die Wohnung an Dich zu vergeben und eine Dachgeschosswohnung in der Lage zu dem Preis hat nicht auch noch eine Dachterrasse, Whirpool oder eine Markeneinbauküche. Ein Nebenjob kann Dich als Studierende nicht über die Pfändungsgrenze heben und Saloontüren im Durchbruch sind ein kreativer Lösungsvorschlag, werden vom Vermieter aber nicht als überzeigend wahrgenommen, dass das Zimmer als 2. WG-Schlafzimmer benutzt werden kann.
Danke für die Einblicke.

Wie findet man eine Wohnung auf dem Dorf? Das Pendeln ist entschieden, es werden nur 4 Minuten mit dem Zug sein, aber 40km weg von der schönen Stadt N. Und nun muss ich erkennen, wie schwer es sein kann, eine Wohnung zu finden, wenn man

• nicht weiß, in welcher Zeitung die Eingeborenen Anwohner zu inserieren pflegen,
• nicht weiß, ob nun ins Städtchen B. oder doch all the way down ins richtige Dorf,
• kein Geld für die Zahlung einer Maklerprovision hat,
• keine Kontakte zu dort Wohnenden hat
• und mitten in den mündlichen Diplomprüfungen steckt.

Aber es wird, es wurde bislang immer.

Ich habe ein Wohnungsbesichtigungstrauma. Ich meine nicht die Situation, wenn ich selbst Wohnungen besichtige, obgleich ich auch da Geschichten erzählen könnte, nein, ich meine die Situation, wenn andere meine Wohnung besichtigen.
Es fing an, als ich 12 Jahre alt war und meine Eltern unser Haus verkaufen wollten, um mit meinem Bruder und mir aufs Land zu ziehen. Ständig kamen Leute vorbei, die sich meist ablehnend bis entsetzt äußerten: "Das Kinderzimmer ist für Sarah Marie viel zu klein." Bis dato hatten sich mein Bruder und ich das eine Zimmer sogar noch geteilt. Schönen Dank auch. Getoppt wurde das dann irgendwann in einer meiner WGs, in der potentielle Nachmieter durchgingen und bei meinem 12qm Durchgangszimmer (es verband Küche und das Zimmer von G.) fragten, ob das ein Flur sei oder aber wie man denn so leben könne. Danke, das Zimmer war das allererste, das ich ganz alleine bewohnte und nach meinem Geschmack eingerichtet hatte und mir nach dem Desaster, das mich aus einer eigentlich tollen Wohnung zuvor vertrieben hatte, wie ein Schloss der Glückseligkeit vorkam. Weder die Kleinheit noch der Durchgangsverkehr konnten meiner Freude bis dahin etwas anhaben.
Nun suche ich wieder Nachmieter und zitterte schon vor den entsetzten Blicken potentiell Interessierter. Die Überraschung war groß, dass die Mehrzahl begeistert waren. Oder ist das wiederum nur die neue Freundlichkeit in Deutschland?