Bahn fahren

Dienstag, 16. September 2008

Beschwörungsformel, frühmorgens

Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Eduard Mörike

Mittwoch, 28. November 2007

ماحبا \ سفر مريح

Die Stadt, in der ich arbeite, hat Partnerschaften mit anderen Städten. Die Stadtwerke dieser Stadt hat neue Erdgasbusse angeschafft und zur Förderung des kulturellen Austausches diese Busse auf die Namen der Partnerstädte getauft. Zudem ertönt ein "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" in der jeweiligen Landessprache ab und an durch die Lautsprecher im Bus. Und immer wieder sehr erheiternd ist die Irritation der Mitfahrenden, wenn einسلا in tiefem Bass zu hören ist.ا

Dienstag, 13. November 2007

Morgenmuffelei

Was ich wirklich noch weniger leiden kann als Zugverspätungen, sind Zugverfrühungen! Das geht gar nicht, wenn der Zug schon um 7.50 Uhr in den Bahnhof einfährt und auch nicht bis zur reguären Abfahrt um 7.52 wartet, sondern praktisch die Wartenden aufspringen lässt. Und wenn ich in Stiefelchen halbschlafend die Brücke herunterhasten muss, um noch mitzukommen, ist das gräßlich.
Ich bin morgens so getimet, dass ich genau um 7.51 und 35 Sekunden am Bahnsteig bin. Das sollte doch wohl wirklich reichen.
Es ist November, dunkel, regnerisch und meine Laune eh nicht die Beste. Aber morgen, da wird die Bahn ja zum Glück wieder streiken und alles gut sein!

Mittwoch, 4. Juli 2007

Streik

7.30 Uhr am Bahnhof. Der Zug sollte kommen und ja, da kommt auch schon das vertraute Knarzen durch den Lautsprecher: "Die Regionalbahn hat heute wenige Minuten Verspätung. Wir bitten um Ihr Verständnis." Nur die Reaktion der Wartenden ist nicht vertraut, überall sind kollektive Seufzer der Erleichterung und erfreute Gesichter zu sehen. So einfach geht das, wenn am Tag zuvor des Morgens nicht ein einziger Zug gefahren ist.

Mittwoch, 28. März 2007

Busse sind wie die Bahn

Ich mag es wirklich nicht, dass im örtlichen Nahverkehrsbund neuerdings zentrale Durchsagen gemacht werden, die sich so anhören:
"Quiiiiiiiiiiiietschhhhhhhhh. An alle, rauuuuuuusch, Fahrgäste der Linien unverstäääääändlich. Aufgrund einer Trafoumstellung im Xiiiiiiiiiitsch wird die Linie heute über die Linie 287 umgeleitetet. Alle Haltestellen der quieetschhhhh werde von den Bussen der Linie 287 bedient. Wir bitten, alle rauuuuusch, die das betrifft, dies zu beachten. Ende der Durchsage."
Ich schlafe noch am Morgen und wollte eigentlich keinen Hörsturz erleiden. Also, liebe Verkehrsbetriebe, erst die Technik feinabstimmen, dann mit der Serviceoffensive beginnen! Danke. Ende der Durchsage!

Donnerstag, 18. Januar 2007

Berlin, Berlin, wir wollen nach Berlin

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Mittwoch, 15. November 2006

Novemberblues

Inzwischen kann ich im Zug bereits Sportler (Sportwissenschaftler) einfach so erkennen. Ich denke, ich brauche dringend intellektuelle, zwischenmenschliche und kreative Stimulation, sonst verkümmere ich.

Dienstag, 4. April 2006

Timing

Hatte ich schon erwähnt, dass ich meine Diplomarbeit einen Tag eher als erforderlich abgegeben habe und zwar nur, weil ich Angst hatte mit der Bahn nicht von A nach B zu kommen? Denn das war wahrscheinlich. Wie immer bei mir. Ist aber gut gegangen, nur heute brauchte ich statt 10 Minuten 3 Stunden. Ist halt so, wenn die Weiche in CHausen nicht mehr will: "Wir fahren jetzt zurück nach A und hoffen, dass Sie dort einen Busanschluss [sic!] nach B haben!" Ich mag das irgendwie, so komme ich immerhin dazu, die Zeitung zu lesen und das Buch zu beginnen, das ich eh immer für diesen Fall dabei habe. Da kann die Bahn auch nix für, das bin wirklich ich. Sagt mein Papa.

Versetzung

Gerade im Zug las ich in der FAZ vom Vorschlag der Bildungsministerin Schavan, dass aggressive Schüler notfalls in Internaten untergebracht werden müssten. Eine großartige Idee zur Verbesserung der Chancengleichheit: Von der Rütlischule aufs Schloss Salem! Oder habe ich da etwas missverstanden?

Sonntag, 13. November 2005

Achtung!

In Deutschland bittet man, wenn man drängelt, nicht um Verzeihung, sondern ruft laut "Achtung!" In den Ruhebereichen des ICEs nach Kiel werden Mobiltelefone ungeachtet der Zeichen trotzdem benutzt, Auf höfliche Hinweise, dass Gespräche, die wegen des schlechten Empfanges auch noch ständig abbrechen, - und damit verbunden mit lautem "Petraaa? Hallooo?Hallloooo!"- in Wagen 3, der mit verstärktem Signal dienen könne, besser wären und so auch dem möglichen Ruhebedürfnis Mitfahrender Rechnung getragen werden könnte, wird mit verständnislosem Gucken reagiert.
Ich weiß ja, meine Sätze sind zu lang.
Nach dem achten Klingeln im Wagen gebe ich entnervt auf. Ich rede mir ein, das detaillierte Beschreibungen der Flasche Moet im Gepäck - "Ist ja auch was Besonderes! Ich hoffe, der Schampus kommt gut an!" und des ICE Wagens - "Ist echt groß. Sitze sogar an einem Tisch!"- nicht belanglos sind. Vielleicht ist die Person auf dem Weg, die SPD-Krise zu bereinigen, die Ausschreitungen in Frankreich zu beenden. Vielleicht. Alles ist möglich, denn DU bist Deutschland!

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