So oft habe ich nun schon gelesen und gehört, dass ein Mann seine Liebe durch Taten und nicht durch Worte zeigt. Er repariert das Auto, baut den neuen begehbaren Kleiderschrank, bringt die Lieblingspralinen aus Paris von seiner Geschäftsreise mit...
Das klingt nett, trifft aber irgendwie nicht meine Lebenswirklichkeit. Aber Möglichkeiten zur Liebestat gäbe es sogar bei mir:

• Pfingstrosen mag ich wirklich und wenn ich mich nun jahrelang beschwert habe, dass ich Rosen als gedankenlose Geste empfinde, bin ich vielleicht Schuld, wenn gar keine Blumen mehr kommen, aber das kann sich doch auch wieder ändern.
• Frühstück ans Bett und das auch noch ohne Nachfragen, was ich denn mag oder möchte oder wo der Tee ist. Jedenfalls dann ohne Nachfragen, wenn der Mann nicht das erste Mal bei mir nächtigt
• Begeistert bejahen, dass man zusammen sei
• In der Bar nicht sagen, dass er weder Hunger noch Durst und sowieso kein Geld hat
• Vor der Bar nicht sagen, dass man ja gar nicht weggehen muss
• In der Videothek einmal nur einen total kitschigen Liebesfilm in Frage kommen lassen und nicht vor „Der Menschenfeind“ oder „Hostel“ stehen bleiben
• Auf dem Weg nach Hause ein Eis oder Schoki mitbringen
• Die Wohnung durchfegen, es sei denn, er ist Gast, dann wäre das definitiv die letzte Liebestat
• „Ich koche jetzt“ sagen und es tun
• mich nicht alleine in die Blaue Nacht lassen
• tanzen gehen
• Six feet under Season 4 schenken, einfach so, weil ich es mir schon drei Monate verkneife
• Mich wunderschön finden
• Das auch sagen
• Mich zum Essen ausführen, gerne zum Dönerimbiss mit dem wundervollen Lammtopf
• Niemals mehr sagen, dass es doch auch billigeres Müsli gäbe

Die detaillierte Liste der Möglichkeiten ist gestrichen. Zu direkt und zu blöd. Ich bin selbstverantwortlich und damit auch für die Beziehung, die ich führe. Und es bleibt die Hoffnung, dass sich mit dem Beginn des richtigen Arbeitens zeigt, dass mir nicht die Geizlaus über die Leber gelaufen ist, sondern der Sparengel das Richtige ins Ohr flüsterte.